R-Schaum - Circular Economy: Verfahrensentwicklung und prototypische Anwendung zum Recycling von vernetzten Schaumstoffabfällen
Jahr: | 2024 |
Förderung: | Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) |
Laufzeit: | 02/2024 bis 02/2026 |
Weitere Informationen | https://www.dbu.de/projektdatenbank/39121-01/ |
Kunststoffbasierte Schaumstoffe spielen eine wichtige Rolle in vielen Anwendungen wie Koffereinsätzen oder Verpackungspolster, aber auch in Matratzen oder medizinischen Kissen. Dabei fallen bereits während der Herstellung Schaumstoffabfälle durch Schnittreste an (post-industrial), als auch nach der Nutzungsphase (post-consumer). Nach heutigem Stand ist das Recycling von kunststoffbasierten Schaumstoffen, insbesondere von vernetzten Schaumstoffen jedoch kaum möglich. Die Gründe sind vielfältig: Geringe Dichte bei gleichzeitig hohem Volumen und dem damit verbundenen hohen logistischen Aufwand erschweren bereits einen effektiven Transport. Dazu kommt, dass, abhängig von der chemischen Zusammensetzung, das Recycling technisch mit den etablierten Methoden nicht immer möglich ist. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt werden deshalb mit dem Schaumstoffverarbeiter, der Kretschmar GmbH, zukunftsfähige Recyclingmöglichkeiten untersucht.
Hauptziel des Projekts „R-Schaum“ ist die Entwicklung einer innovativen prototypischen effektiven Recyclinglösung, die es ermöglicht, vernetzte PE-Schäume wirtschaftlich und werkstofflich nutzbar zu machen. Unter wissenschaftlich-technischen Gesichtspunkten steht dabei besonders die Untersuchung und Entwicklung geeigneter Zerkleinerungstechnologien der vernetzten PE-Schäume im Fokus. Deshalb soll für eine optimale Verarbeitung vernetztes Material als Füllstoff unvernetztem PE beigemischt werden. Im Zuge dessen kann anhand der Qualität der resultierenden Rezyklate eine optimale Partikelmorphologie ermittelt werden. Diese soll es ermöglichen, die zerkleinerten Schaumstoffabfälle als Füllstoff wieder in die Schaumproduktion zurückzuführen oder in Spritzgießanwendungen als Verstärkungsmaterial Rohstoffe zu ersetzen. Im Idealfall würde die Wiederverwendung als Recyclinggranulat zur Herstellung von Neuware einen komplett neuen geschlossenen Rohstoffkreislauf schaffen, der bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht existiert und überregional sowie Brachen übergreifend von hoher Wichtigkeit wäre.
Ansprechpartnerin
Sahra Pogrzeba, M.Sc.
pogrzeba@ikk.uni-hannover.de
+49 511 764 13172