Ökobilanz der Fakultät für Maschinenbau

© Jürgens
Beispiel für die Systemgrenzen einer Ökobilanz von Hochschulen (Jürgens et al. 2023)
Jahr:  2024
Förderung:  Studienqualitätsmittel – „Klimatopf Bau“ der Leibniz Universität Hannover
Laufzeit:  12/2024 bis 12/2026

Erstellung einer Ökobilanz für die Fakultät Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover und Ableitung eines Bewertungstools für das ökologische Einsparpotenzial von (Bau-) Maßnahmen

Projektbeschreibung

Die nachhaltige Entwicklung von Organisationen und Hochschulen ist angesichts des Klimawandels, endlicher Ressourcen und einer wachsenden Weltbevölkerung eine zentrale Herausforderung. Vor diesem Hintergrund hat die Leibniz Universität Hannover (LUH) das Ziel formuliert, bis 2031 klimaneutral zu werden, wobei zur Erreichung eine fundierte Bewertung der Umweltwirkungen der Universität unerlässlich ist. Im Rahmen dieses Projekts wird daher eine umfassende Ökobilanz für die LUH erstellt, die sich an aktuellen Standards orientiert. Die Bilanz soll nicht nur die CO2-Emissionen der Universität erfassen, sondern auch Hotspots identifizieren und Verbesserungspotenziale von (zukünftigen) Maßnahmen aufzeigen. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung einer standardisierten Methodik für die Lebenszyklusanalyse von Hochschulen, sowie einer strukturierten und langfristigen Erfassung von Daten innerhalb der Universität. Als Pilot dient die Fakultät für Maschinenbau, an der zunächst Daten gesammelt und die Methodik in einer Case Study erprobt wird. Diese soll anschließend auf weiteren Fakultäten und Organisationseinheiten der LUH übertragen werden können. Die Methodik zur Berechnung der Umweltwirkungen von Hochschulen muss dabei den spezifischen Anforderungen von Hochschulen gerecht werden. Es werden die Balance zwischen Präsenz- und Online-Aktivitäten, der Umgang mit multifunktionalen Räumen und die Integration der Universität in unterschiedliche urbane oder ländliche Kontexte berücksichtigt. Begleitend finden Workshops und Informationsveranstaltungen statt um Mitarbeitende und Studierende für die Bedeutung der Datenerfassung zu sensibilisieren und langfristig eine solide Datenbasis zu schaffen. Parallel dazu wird ein Bewertungstool entwickelt, mit dem (Bau-) Maßnahmen hinsichtlich ihres ökologischen Einsparpotenzials bewertet werden können. Dadurch können Maßnahmen nicht nur auf Basis von Energieverbrauch, sondern auch unter Berücksichtigung umfassender Umweltwirkungen priorisiert werden.

Die Ergebnisse des Projekts tragen zur wissenschaftsbasierten Umsetzung von Umweltzielen bei und ermöglichen eine langfristige Optimierung der Nachhaltigkeitsstrategie der LUH. Im internationalen Kontext wird das Projekt die Sichtbarkeit der LUH im EULiST-Netzwerk stärken und als Vorbild für andere Hochschulen in Europa dienen. Erste Kooperationen mit der University of Iceland sowie die Übertragung der Methodik auf die Queensland University in Australien belegen das Interesse an einer globalen Perspektive.

Ansprechtpartner

Constantin Keul, M. Sc.
keul@ikk.uni-hannover.de
+49 511 762 13156

Venkateshwaran Venkatachalam, M. Sc.
venkatachalam@ikk.uni-hannover.de
+49 511 762 13328

Kooperationspartner

Gefördert durch

Jürgens et al. 2023 Life cycle assessment of higher education institutions – method and case study, Journal of Cleaner Production, Volume 430, 2023, https://doi.org/10.1016/j.jclepro.2023.139649.