Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik Aktuelles
Kooperation im Themenbereich mechanisches Textilrecycling mit Dr. Boy, plasma Kunststofftechnik und dem Konsortium des DBU-Projekts "TexKreis"

Kooperation im Themenbereich mechanisches Textilrecycling mit Dr. Boy, plasma Kunststofftechnik und dem Konsortium des DBU-Projekts "TexKreis"

Die Zuliefermesse KUTENO für die gesamte Prozesskette der kunststoffverarbeitenden Industrie findet in Rheda-Wiedenbrück statt. Mit 340 Ausstellern in fünf Hallen steht die KUTENO für spannende Messetage in familiärer Atmosphäre und Fachgesprächen auf Augenhöhe.

Am IKK-eigenen Stand wird das Thema der Kreislaufwirtschaft aufgegriffen. Hier werden aus recycelten Textilien Spritzgießteile hergestellt.

Im Jahr 2022 wurden 113,8 Millionen Tonnen Textilfasern, davon 87,6 Millionen Tonnen chemische Fasern weltweit laut Statistischem Bundesamt produziert. Diese Mengen stellen insbesondere die Modeindustrie vor große Herausforderungen, da Textilien bisher nur schlecht recycelt werden konnten. Angesichts der steigenden Produktion von Kleidung, insbesondere durch Fast Fashion und den damit verbundenen Ressourcenverbrauch und Abfallmengen der letzten Jahre, ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, nachhaltige Lösungen zu finden, um den wachsenden Umweltanforderungen und den verschärften gesetzlichen Vorschriften in verschiedenen Branchen gerecht zu werden. Eine vielversprechende nachhaltige Lösung ist das mechanische Recycling, da es ermöglicht, große Mengen an Inputmaterialien mit minimalem logistischem Aufwand zu verarbeiten. Bestehende Herausforderungen sind dabei insbesondere die begrenzten technologischen Möglichkeiten und die oft unzureichende Qualität der resultierenden Rezyklate.

Um diesen Recyclingprozess zu innovieren, beschäftigen sich das IKK gemeinsam mit den federführenden Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen wie VAUDE, Gerry Weber, Barlog, EREMA, Gross+Froelich, forbo, TecPart und Allianz Faserbasierte Werkstoff im Rahmen des seitens der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts „TexKreis“ mit dem Thema mechanisches Recycling von Textilabfällen. Dabei werden insbesondere die aufbereitungs- und extrusionstechnischen Prozesse untersucht, sodass aus Textil- und Textilverbunden hochwertige und ökologisch nachhaltige Kunststoffrezyklate für Faser-zu-Faser-Recycling und Faser-zu-Spritzgießbauteil erzeugt werden können, welche anwendungsspezifisch optimierte Eigenschaften aufweisen. 

Im Zuge dessen werden überwiegend thermoplastische Textilabfälle aus Polyurethan/Polyester (TPU/PES)-Mischgeweben und sortenreinen  Polyamid (PA)- und PES- Geweben betrachtet, für die eine geeignete wirtschaftlich vertretbare Extrusionstechnologie entwickelt werden soll. Weitere Ziele sind außerdem die Entwicklung eines effektiven Recyclingansatzes, der auf andere Inputströme für textile Materialverbünde übertragbar ist und die normgerechte Charakterisierung der entwickelten Kunststoffrezyklate für eine anschließend schnelle Markteinführung. Des Weiteren sollen mit dem Projekt unternehmens- und brachenübergreifende Kooperationen aufgebaut sowie ein Geschäftsmodell für ein hochwertiges branchenübergreifendes Textilrecycling erarbeitet werden.

Am Stand des IKK werden die Trocknung und das Spritzgießen des Recyclingmaterials gezeigt. Das Material wird aus post-industrial Textilabfällen der Firma Gerry Weber gewonnen. Dieses wurde bereits im einenDoppelschneckenextruder der Firma Thermo Fisher Scientific aufbereitet, auf der Messe mit dem Trockner der Firma plasma Kunststofftechnik vorkonditioniert und anschließend auf der Spritzgießmaschine „BOY XS“ der Firma Dr. BOY Spritzgießautomaten zu Kunststoffformteilen weiteverarbeitet.

Diese Laborversionen bieten alle Funktionen von großen Kunststoffverarbeitungsanlagen und ermöglichen die Herstellung von Kunststoffgranulaten sowie Spritzgießteilen aus verschiedenen Thermoplasten im Labormaßstab.
Das Thema Kreislaufwirtschaft wird in der Halle 4 aufgegriffen. Dort befindet sich auch der Stand des IKK, Standnummer: D2

Die Besucherregistrierung für ein Gratisticket ist unter diesem Link möglich.

Gemeinsam mit den Partnern am Stand soll die Entwicklung des Kunststoffmarktes zukunftsweisend und nachhaltig geprägt werden. Die Mitarbeitenden des IKK freuen sich auf regen Austausch mit den Messebesucher:innen.